Tor nach Fechenheim

Wasserturm

Der Fechenheimer Wasserturm, ist ein Backstein Gebäude in runder Erscheinung, umringt von Bäumen, Blättern und Ästen. Wenn man den schmalen Waldweg entlang geht, trifft man plötzlich auf den im Jahr 1899, von der Fechenheimer Gemeinde erbauten Wasserturm. Denn er liegt versteckt zwischen den Bäumen, anders als damals, wo er diese noch weit überragte. Was viele nicht wissen, ist das der Turm stolze 35m hoch war, heute hat er dagegen nur noch eine Höhe von 13m. Wie auf dem Bild zu erkennen war auch die Form gänzlich anders. Früher sah der Turm eben aus wie ein Wasserturm, mit ein bisschen Fantasie und liebe zu alten Märchen, könnte er auch das Zuhause einer „verborgenen“ Prinzessin gewesen sein. Heute ist nur noch die untere Basis des Turms verblieben, auch der Wasserspeicher ist schon länger nicht mehr vorhanden.

Der Turm hatte, mit einem Stahlspeicher von 200.000 Litern Fassungsvermögen, Fechenheim und Frankfurt mit Wasser versorgt. Als die Benutzung immer weiter zurückging, wurde der Turm zwischen 1955 und 1975 auf die heutige Größe abgetragen und der Wasserspeicher gegen einen halb so großen ausgetauscht. Einen neuen Sinn bekam der Turm als eine Pumpe eingebaut wurde, die Wasser aus Vogelsberg und Spessart bezog und Fechenheim versorgte. Über die Zeit verlor der Turm jedoch immer mehr seine Bedeutung, bis er fast keinen Nutzen mehr hatte. Von 2003 bis 2010 hat er nur noch den Fechenheimer Brunnen versorgt. Dann lag er drei Jahre im Dornrösschen schlaf. Bis, er 2013 den Eigentümer wechselte.
Vorher noch im Besitz der Hessenwasser GmbH & Co.KG, gehört er nun einer Privatperson.

Was dieser mit dem Turm vorhat? Ein Zuhause daraus machen! Der Ursprung dieser Idee liegt zurück in seiner Jugendzeit: Da diente der Turm als heimlicher Liebesort, weshalb dieser für ihn eine sentimentale romantische Bedeutung hat. Auch die abgelegene Lage, umgeben von der Natur und die Ruhe vom Stadtrummel, waren für ihn wichtige Aspekte für den Erwerb. Ein Briefkasten und eine Anschrift hat der Turm bereits – „Am Roten Graben 2“ in Frankfurt-Fechenheim. Innen steht der Turm allerdings immer noch leer. Der Eigentümer wartet auf die Baugenehmigung für den Umbau. Damit sollte es jedoch nicht allzu lange dauern, denn der Turm wird brüchig. Durch die naheliegende Bahnstrecke, vibriert der Boden wegen des hohen Grundwassers im Wasserschutzgebiet, in welches der Turm sich befindet, was dazu führt das der Turm schwingt und Risse bekommt. Früher hatte der schwere Wasserspeicher, der von oben nach unten drückte, die Schwingungen ausgeglichen. Doch der Eigentümer hat eine Idee: Sein eigenes Schwimmbad zwischen den Baumkronen. Sicher ein Erlebnis besonderer Art, welches seiner Meinung nach auch das Problem der Stabilität des Turms beheben würde. Ist die Baufreigabe erst einmal erteilt möchte der Eigentümer mehrere Etagen hinzufügen, zurzeit ist nur eine vorhanden. Im Keller des Turms, ja ein Keller hat der Wasserturm auch, befindet sich seine Werkstatt.

Tatsächlich steckt mehr als man annehmen mag, hinter dem von Bäumen verdecktem Wasserturm.  Für dessen Zukunft kann man nur das Beste hoffen, denn wie sich herausgestellt hat, ist der Turm ein Stück Fechenheim und seiner Geschichte.

Pavel Buchweitz
Autor, BFD-Kraft

Quellen: Heimat- und Geschichtsverein Fechenheim e.V
                Hessenwasser GmbH & Co. KG
                Eigentümer des Turms